Heißer Draht zur Technik

[Das vom Land Baden-Württemberg geförderte Projekt „Technikcamp“ begeisterte Jugendliche der Mozartschule in der eule gmünder wissenswekstatt nachhaltig für Technik.

[Mit großer Begeisterung und Motivation setzten sich die Jugendliche mit folgenden Fragen praktisch und faktisch auseinander:]

Wie baue ich selber eine Kurbeltaschenlampe? Was ist eine Fin-Ray-Zange? Und wie funktioniert nachhaltige Energieerzeugung?

Auf diese und viele andere spannende technische Fragen haben zehn Schülerinnen und Schüler der Mozartschule seit diesem Schuljahr Antworten. Das Projekt „Technikcamp“ bietet ausländischen und spätausgesiedelten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, innerhalb ihrer Vorbereitungsklasse vielfältige technische Projekte praktisch zu verwirklichen. Für das Projekt konnten Fördermittel aus dem sogenannten „Masterplan Jugend“ des Ministeriums für Soziales und Integration gewonnen werden.

Das Ministerium fördert im Jahr 2020 die Durchführung praktischer Maßnahmen der außerschulischen Jugendbildung zur Integration von ausländischen und spätausgesiedelten Jugendlichen. Im Fokus steht die Förderung der sozialen Bildung unter den Gesichtspunkten der Inklusion, der Integration und der Kooperation unterschiedlicher Institutionen. Mit dem „Masterplan Jugend“ wird das Ziel verfolgt, Kindern, Jugendlichen und insbesondere benachteiligten jungen Menschen gute Zukunftschancen zu ermöglichen.

Diesen Gedanken greift das „Technikcamp“ als eines der Projekte, die das Ministerium fördert, auf: An fünf Kurstagen wurde versucht, den Jugendlichen gleich zu Beginn des neuen Schuljahres durch eine praxisnahe Kenntnisvermittlung die Orientierung in das Berufsleben zu erleichtern und einen Bezug zur Nachhaltigkeit herzustellen. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, in die Welt der Technik zu schnuppern und erste Arbeitsabläufe in exemplarischer Form zu erleben. Ziel war es, so eine berufliche und soziale Integration auf dem regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu erleichtern und dazu beizutragen, Barrieren in der Sprache sowie im Alltags- und Kulturverständnis abzubauen. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Möglichkeit geboten, ihre Teamfähigkeit zu fördern, eigene Stärken zu erkennen und Motivation an eigenen Zielen zu entwickeln. „Es ist schön zu sehen, wie den Schülerinnen und Schülern berufliche Perspektiven aufgezeigt werden, die so vorher einfach noch nicht da waren. Das Technikcamp hat es geschafft, sprachliche Barrieren ganz automatisch in den Hintergrund zu rücken.“, freut sich der Rektor der Mozartschule, Alexander May.

Kursinhalt des Technikcamps war es, den Kindern und Jugendlichen zunächst eine Einführung in grundlegende Fertigungstechniken zu ermöglichen, ihnen technologische Möglichkeiten aufzuzeigen und schließlich in einem Abschlussprojekt alles Erlernte auf kreative Art und Weise lösungsorientiert zu verbinden. Der thematische Schwerpunkt drehte sich um das Thema „Nachhaltigkeit“ im weitesten Sinne. Mit den Kindern und Jugendlichen wurde sowohl der menschliche Einfluss auf das Klima behandelt, als auch gesellschaftliche Tendenzen und ein konstruktives Miteinander im Sinne der Globalisierung erörtert. Dabei sollte stets der Fragestellung nachgegangen werden, welche innovativen Potenziale Technologien im Hinblick auf das Thema „Nachhaltigkeit“ eröffnen. Neben einer Einführung in grundlegende Fertigungsmethoden erhielten die Jugendlichen einen Einblick in robotergestützte Automatisierungsprozesse und additive Fertigungstechnologien, sodass eine Bandbreite an technologischen Möglichkeiten aufgezeigt werden konnte.

„Es ist toll, wie sehr sich die Jugendlichen für das Projekt begeisterten – auch im Sinne einer technologischen Nachhaltigkeit – und mit wieviel eigener Kreativität sie in die Umsetzung gingen.“ freut sich der Projektleiter der eule gmünder wissenswerkstatt Dominik Minet.